Wir können uns ändern, wir können daran arbeiten uns zu ändern, denn das müssen wir. Auch wenn uns viele einfach nur wegsperren wollen, liegt unsere Pflicht darin, uns zu ändern. Sozial zu werden.
Ich habe eine interessante Zuschrift bekommen, die ich hier erwähnen möchte und auch etwas dazu schreiben möchte:
ER: "Lieber Narzisst - ich bin ebenfalls einer.
Heute Nacht bin ich auf deinen Blog gestoßen und dieser gibt mir grade viel Kraft und Hoffnung.
Aktuell bin ich mit meiner wunderschönen und liebevollen Freundin (wir sind 3 Jahre zsm) im Sommerurlaub an der .... Küste. Das Wetter ist super, das Essen ist gut und die Aussicht könnte aus einem Reisemagazin sein.
Gestern ..... sind viele Stunden durchs Land gefahren und trotzdem rutsche ich seit 3 Tagen immer wieder in den schwarzen Modus und schließe mich (zumindest heute) mit geschlossenen Vorhängen im Zimmer ein.
Habe nicht mal Lust mich am Strand zu betrinken, vor 3 Tagen hab ich wieder mit dem Rauchen angefangen (locker 1 Schachtel am Tag) und bin seit gestern Abend auf dem Weg meine Freundin zu verlassen um sie vor mir zu schützen. Sie ist so ein guter Mensch und ich ertrage es langsam nicht mehr sie mit meinem Arschloch-Verhalten zu zerbrechen!!"
Ich: Oh, wow, danke für den Zuspruch und es tut mir Leid, dass Du dieses Erlebnis hast/hattest. ABER, vielleicht ist es ja Dein Einstieg in eine Veränderung? Du sagst, Du willst Sie schützen und allein das ist schon mal ein riesiger Schritt nach vorne. Ich hatte diese Situation ebenfalls mal. Ich wollte meine Frau , damals Freundin, schützen und habe darüber nachgedacht mich von ihr zu trennen. Heute ist sie meine Frau!
ER: "Habe dieses Jahr durch mein selbstzerstörerisches Verhalten mein Unternehmen an die Wand gefahren und seit Februar/März auch keinen Euro Einkommen mehr - das nagt sehr an mir und meine Ersparnisse neigen sich dem Ende…
Ich bin noch dabei deinen Blog zu lesen aber die Information dass es noch andere Menschen gibt denen es ähnlich wie mir geht hat mich zu Tränen gerührt - obwohl Freunde mir den Spitznamen „Mr. Empathielos“ gegeben haben."
ICH: Ja, wenn wir sehen, dass es uns in mehrfacher Ausführung gibt und keine Einzelfälle sind, ist es irgendwie erträglicher, finde ich. Früher habe ich mich als Einzelstück betrachtet, heute weiß ich, dass wir einer "Krankheit" unterliegen, die uns isoliert und niemand bekennt sich als ebenfalls Leidender dazu und spricht mit Dir darüber. Keiner möchte einen Menschen mit einer NPS helfen oder ihm gar zuhören.
ER: "In meiner Kindheit haben meine Familie und ich durch meinen Vater (ebenfalls ein Narzisst wie ich heute weiß) psychische und physische Gewalt erlitten und tue mich bis heute sehr schwer professionelle Hilfe zu suchen. Die letzten 15-20 Jahre habe ich mich erfolgreich mit Cannabis und Alkohol betäubt und so überlebt.
Das ist heute aber keine Option mehr!"
ICH: Ja, das ist wohl der Klassiker, denke ich. Eine behütete Kindheit hatten wir wohl alle nicht. Gewalt gehörte immer irgendwie dazu. Körperliche und auch psychische. Das Thema Alkohol versuche ich so gering wie möglich zu halten. Um Drogen mache ich einen Bogen. Ich weiß nicht was es aus mir machen würde und möchte es nicht testen. Ich will an meinen Gefühlen arbeiten, dazu darf ich sie nicht betäuben!!!
ER: "Werde bald XX Jahre alt und habe mich immer als sehr selbstbewussten „Macher“ gesehen der für jedes Problem eine Lösung findet…abgesehen von dem größten Problem: der Kampf in mir selbst."
ICH: Ja, selbstbewusst sind wir alle irgendwie, aber auch irgendwie ohne Selbstwert! Lösungen finden wir für alles, wir fassen auch alles an, gehen alles an, manchmal auch zu hart und zu schroff. Der Kampf mit sich selbst, ist aber unsere größte Herausforderung. Dies müssen wir sehen und erkennen. Und wie ich immer selbst zu mir sage: Die Heilung/Änderung kann nur von innen erfolgen, niemals von außen!!!
Wer die Heilung in Außen sucht, ist verloren und verirrt. Auch Medikamente betäuben nur, oder schießen dich direkt in den Suizid (in meinem Fall).
ER: "Der Blog den du gestartet hast ist eine wirklich gute Sache! Er zeigt mir dass es vielleicht doch irgendwann Hoffnung für mich gibt und es sich lohnt weiter zu kämpfen. Ich bitte um Diskretion meiner persönlichen Daten - falls meine Nachricht aber anderen helfen kann, darfst du sie gerne veröffentlichen.
Danke"
ICH: Ja, danke für den Zuspruch. Und ja, es gibt Hoffnung, sie liegt in Dir verborgen unter sehr viel Müll und Dreck verschüttet. Du kannst Sie freischaufeln, aber glaube mir, es wird immer Müll nachrutschen und sie, die Heilung, teilweise wieder verschütten. Du wirst Deine innere Heilung immer freischaufeln müssen, sauber halten. Es ist ein Prozess, der nach meiner derzeitigen Kenntnis nicht enden wird. Du wirst immer an Dir arbeiten, immer. Mit Leitsätzen, bewusst machen und vor Augen führen, fängst Du an. Dein Anfang war bereits, zu merken, dass Du deine Freundin schützen willst!
Das hier waren meine Herangehensweise:
Beschäftige Dich als erstes mit Deinem Inneren Kind.
Baue Dir einen Spiegel, wer und was bin ich. Wie wirke ich auf andere?
Spreche Deinen Partner auf Deine Diagnose an, wenn Du keine Diagnose hast, Suche einen Psychiater auf und erzähle ihm von Deiner Vermutung.
Lese die Bücher von Pablo Hagemeier, ich habe diese vorne erwähnt.
Erkenne Dich in dem, was Du nun an Infos über Dich und die NPS sammelst.
Lerne das Sprechen mit einem anderen Menschen über deine Themen, in einer Therapie. Ich habe viele Jahre Therapien gemacht und somit das Prinzip verstanden. Dein Inneres MUSS reden, ob mit einem Therapeuten (was am besten wäre) oder mit deinem Partner, oder gar mit Dir selbst. Du kannst auch einen Baum vollquatschen, Hauptsache Du sprichst lauf und deutlich und Dein inneres hörst Dich sprechen!! Versuche es. Erzähle einem Baum, wie es Dir geht, was Du fühlst, was Du denkst!! Mach es einfach!!
Hypnose. Für mich ist die Hypnose der Weg in ein besseres Leben geworden. Ohne diese wäre ich bestimmt schon nicht mehr auf diesem Planeten. Auch hier bleibe ich stetig dran. Nächste Termin steht an.
Aber, ey, das ist mein Weg. Ich bin kein Therapeut, ich kann Dir deinen Weg nicht sagen, aber vielleicht passen Passagen
aus meinem Weg ja auch zu Dir.
Ach ja, noch was: Als ich meiner damaligen Freundin gesagt habe, dass ich sie schützen muss und weg von ihr muss, weißt Du was Sie gesagt hat?!?!?
Sie sagte etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte: "Ich kann selbst für mich entscheiden ob ich damit umgehen kann!"
Ohne sie, wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin, auch wenn ich regelmäßig abrutsche, aber nicht bis zum Suizid oder in die Klinik.
Ich sage jetzt nicht, sprich mit deiner Freundin, denn das ist deine Entscheidung, aber wenn Du sie schützen willst, wäre die Wahrheit bestimmt der erste richtige weg. EVENTUELL, bei mir war es so.
Denke über Dich nach. Wer und was bist Du? Was sind Deine schönen Seiten.
Meine Frau liebt meine schönen Seiten. Mein Kampfgeist ist auch nicht schlecht, an der richtigen Stelle, für die richtige Sache.
Schreib mir gerne wieder. Sag mir auch gerne, wie Du über das was ich hier geschrieben habe denkst. Du darfst offen und ehrlich sein. Ich verspreche höchste Diskretion!!!!! Ehrenwort.
Alles Gute und wenn ich hier jetzt Scheiße geschrieben habe, dann sorry, wollte nicht böses damit bezwecken.
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